Gestern. Ich saß auf dem Fahrrad, fuhr gegen den Wind und das buchstäblich und metaphorisch.
Ich hatte eine Fahrrad-meets-persönlich-Krise, und die war nicht so einfach zu ertragen.
Ich weinte, ich wurde ruhig und ich weinte wieder. Warum? Wenn ich das wüsste, dann wäre ich um einiges Wissen reicher.
Am Ende habe ich vor Wut geweint, dass weiß ich. Ich war wütend, weil ich mich selbstbemitleide.
Selbstmitleid ist pervers. Ich muss erkennen, und dass kann ein langer Prozess werden, dass ich mich gerne in meinen 'inneren' Problemen suhle und nicht dagegen kämpfe, sondern darin versinke.
Dass abzuschalten wird schwer, weil ich es mir angewöhnt habe in Perfektion, aber man ja dazu lernen.
Gestern jedenfalls, auf dem Rad, da ging mir alles und nichts durch den Kopf.
Es ging von einem Gedanken zum nächsten und am Ende war ich eigentlich vollkommen durch.
Was in dem Gedankenschnipselsalat für Zutaten waren?
Zukunftsängste, Notenängste, Angst in Allgemeinen, Wunsch nach Liebe, Selbsthass, Selbstmitleid,
Körperprobleme, Dick-sein, Ferien, Geld, 'einfach-verschwinden', Frust und Freude.
Das alles miteinander, zusammen vermischt in meinem Kopf ergab ein großes, viel zu großes Chaos für diesen Abend.
Ich muss es hier aufschreiben, um es loszuwerden. Ich kann sowas nicht erzählen, dafür ist zu wirr, zu unverständlich. Wenn ich nicht darauf klar komme, sollte ich nicht auch noch andere damit belasten.
Ich habe das große Bedürfnis wenigstens in Anfängen, herauszufinden, wer ich bin und wo ich hingehöre. Ich brauche ein Ziel, das ich verfolgen kann, um irgendwie nochmal richtig durchzustarten.
Ich kann mir absolut keinen 'normalen' Beruf vorstellen, der mich erfüllt und mir das gibt, was ich brauche, was das auch immer sein mag.
Ich glaube ich brauche den Beruf,
L ebenswert
I ntensiv
N atürlich-nah
D abei
A mazing
der das enthält. Es muss irgendwie kreativ sein, muss mich wiederspiegeln, glaube ich. Wie soll man denn einen Beruf finden, in dem man kreativ schreiben kann, mit Poesie und Gefühl. Noch weiß ich es nicht.
Ich möchte es herausfinden, wer bin ich wirklich. Ich möchte nach außen die Person ausstrahlen, die ich innen bin. Das ist nicht leicht, denn eine andere Rolle zu spielen, ist manchmal soviel leichter.
Aber ich denke, dass es auf Dauer nicht glücklich macht.
"Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar!"
(Astrid Lindgren- Pippi Langstrumpf)
XOXO mit ♥ im Gepäck!
Linda, ich habe mich sehr über diese Worte hier gefreut. Ich freue mich ja im Prinzip grundsätzlich, wenn ein Post hier kommt, aber dieser hier hat mir wirklich.. naja, nicht geholfen, aber sagen wir er hat mir etwas gegeben. Ich kenne das. Ich kenne alles, jedes Wort, was du hier geschrieben hast. Deshalb mag ich deinen Blog. Ich glaube dieses 'schwachsinn-weinen' (ich nenne es mal so), welches ich auch des öfteren tue ich glaube es gehört zu uns. ich denke es regt uns so sehr zum nachdenken an, dass es uns vollkommener macht. Ohne dieses Weinen wären wir noch weniger wir. Es muss einen Punkt geben, an dem wir über alles und nichts nachdenken und wenn wir dabei noch alles rauslassen können, dann ist es umso besser. Ich fühle mich danach immer sehr gut, insofern ist nur dieser Moment in dem du einfach da bist und nicht weißt wo genau du bist das Schwierige. Und schwer ist auch, dass du ohne Lösung anfängst und auch aufhörst, aber irgendwann finden wir unser Licht, unser Feuer, unsere 'Lösung' und werden auf neue Sachen stoßen über die wir uns Gedanken machen. Danke wieder einmal für diesen Post!
AntwortenLöschenOh, Femke, ich muss mich bedanken und sag' Danke! Danke für die wunderbaren Worte, danke dass du immer wieder kommentierst, sodass ich merke, dass das was ich schreibe gelesen wird.
AntwortenLöschenDANKE; DANKE; DANKE! Ich freu' mich gerade so, so, so! Stell' dir eine Lächel-Lindrrrrr vor!
Ganz viel Herz!