20141221

Dann halt morgen!

Hallo nach draußen in die weite Welt,

heute sollte es wohl nicht so klappen, wie ich es wollte, das Internet scheint mich verarschen zu wollen und es kündigt sich eine Erkältung an, so viel dazu.
Mein Plan für heute ist somit gescheitert und geht morgen hoffentlich in die nächste Runde.
Ich weiß nicht, was das momentan ist, aber ich fühle mich so platt, egal ob ich genug schlafe oder nicht, das scheint egal zu sein. 

Ich beende den gefühlt unnötigsten Post ever mit einer kleinen Sneak Peek für den nächsten größeren Post.

Bis bald, mit mehr Energie,
bis dahin alles Liebe,

eure Linda


20141211

Wandlung


Gedanken, so übervoll und bleiern
empfundene Leere, Einsamkeit, Trauer
die niemand versteht
niemand verstehen kann

Leben und doch gleich erdrückt
unsichtbare Last
wer soll es sehen
wenn ich es selbst nicht sehe

viele Zeilen
Versuch der Erklärungen
das Scheitern im Gefühl
vor dem Scheitern gescheitert

so wie du denkst
so wird es kommen
Gedanken wandeln
Eingefahrenes wandeln

Wandlung zum Besseren
Wandlung zum Neuen
Wandlung des Ichs
Wandlung

20141210

Ich bin falsch - Eine gescheiterte Selbstwahrnehmung, eine Geschichte

Hi,

wie oft saß ich in den letzten Tagen vor diesem Bildschirm und versuchte in Worte zu fassen, was mir momentan durch den Kopf geht. Jetzt sitze ich wieder hier und frage mich erneut, wie willst du das Ganze so formulieren, dass es irgendwie verständlich wird.
Um ehrlich zu sein, weiß ich das nicht. Es ist jetzt 1:26 Uhr und schlafen kann ich eh nicht, wie schon in den ganzen Tagen/Wochen zuvor. Sogar dann, wenn ich zu 100 Prozent schlafen möchte, kommt etwas dazwischen, nicht nur etwas, sondern Gedanken, viel zu viele Gedanken, die ich kaum fassen kann, die mich wach halten und mich beunruhigen. Irgendwann bin ich dann wohl so erschöpft, dass ich einschlafe ohne es zu merken. Dann würde ich am liebsten schlafen solange es geht, ich will dem Aufwachen entgehen, ich will nicht, dass es hell wird, ich wünsche mir dann, dass kein neuer Tag startet. Nein, ich möchte nicht sterben, ich wünsche mir nur die Augen nicht aufmachen zu müssen, ich wünsche mir, dass ich die Augen vor der Realität, der Wirklichkeit verschließen kann, weil sie mir so nicht gefällt. Irgendwas in mir sagt mir dann, lieber gar nicht erst wach werden, dann kommt die Realität nicht zu dir, dann dringt sie nicht zu dir durch. Ja, ganz schön feige. Ich versuche mich vor der Konfrontation mit dem Leben zu verstecken, indem ich nicht mehr lebe. Das heißt, dass ich zuhause bleibe und nur dann rausgehe, wenn ich einkaufen muss, um nicht zu verhungern. Oh man, Ehrlichkeit zu sich selbst kann manchmal so schmerzhaft sein, ich sitze jetzt hier, heulend, mit Bauchschmerzen. 
Wie oft habe ich in den letzten Tagen schöne Sätze wie 'Deine Träume können Wirklichkeit werden' oder 'Wenn du kämpfst wie ein Löwe, wirst du den Verdienst dafür bekommen.' gelesen? Jedes Mal war die erste Reaktion, oh ja, wie wahr, das trifft zu. Die zweite, leider längerfristige Reaktion war ein mittelschwerer Zusammenbruch, denn jedes Mal ging mir durch den Kopf 'Du schaffst es nie ein Kämpfer zu sein, jedes Mal gibst du auf bevor es eigentlich losgegangen ist, du wagst nicht und du gewinnst nicht.' Immer endete es in einem Tal aus Tränen und ich bemitleidete mich selbst wie in meinen schlimmsten Zeiten. Wie zum Kotzen man sich selbst finden kann, fiel mir in diesen Tagen wieder auf. Ich weiß, dieser Text ist gefüllt mit Gedankensprüngen, und es kommt vielleicht noch kein richtiger Sinn dabei heraus, aber manchmal muss es raus. Ich drehe mich seit Tagen, wenn nicht Wochen im Kreis und weiß nicht wohin mit dieser Gedanken-Überdosis und dann trifft es jetzt doch den Blog, schließlich war er anfänglich genau dafür da, eine Art Online-Tagebuch, in das ich schreiben kann, was ich möchte. Ob das immer clever ist, das ist eine andere Frage, aber das interessiert mich gerade weniger. Heute ist also quasi #backtotheroots angesagt, hust hust. 
Ich schaue auf die Uhr und sehe, dass 25 Minuten vergangen sind, ich aber kaum das ausgedrückt habe, was ich ausdrücken wollte. 
Um was geht es mir? Indirekt geht es mir wahrscheinlich nur um eine einzige Sache, die ich schon angeschnitten habe, aber nie direkt angesprochen habe. (Kennt ihr das, diese Leute, die einen anteasern und dann nicht mehr erzählen? Das mache ich zwar nicht oft, aber in dieser Sache bin ich wohl genauso.) Mein Grundproblem ist wohl, dass ich nicht weiß, wie ich es beschreiben soll, ohne dass es wie ein Aufruf für mehr Mitleid für Linda wird, denn das ist es nicht, was ich erzielen möchte, auf keinen Fall. Es geht mir darum, ehrlich zu sein, meine Geschichte zu erzählen. Diesen Drang hatte ich nun schon öfter, aber es war nie so stark, dass ich tatsächlich begonnen habe zu schreiben. Das hat sich bedingt durch was auch immer verändert und ich sitze nun hier und versuche darüber zu schreiben. Schon jetzt ist es ein halber Roman und ich bin lange nicht am Ende angekommen. Manche Dinge brauchen wohl ein paar mehr Zeilen. Wenn ich es in diesem Post geschafft haben sollte mein eigentliches Anliegen zu schreiben, werden viele vielleicht sagen, aber das ist zu persönlich, dass gehört nicht ins Internet, du machst dich damit angreifbar. Ich weiß das, und ich gehe dieses Risiko ein, denn ich habe ein kleines bisschen Hoffnung, dass ich anderen damit helfen kann und in erster Linie mir selbst helfen kann. Das mag jetzt selfish klingen, aber solange ich mit mir selbst nicht zurechtkomme, kann ich auch mit niemand anderem zurechtkommen. Das heißt nicht, dass ich forever alone bin, das heißt nur, dass ich vielleicht noch immer nicht ich selbst bin, weil ich nicht akzeptiert habe, wer ich bin. Das bedeutet auch, dass ich bei anderen nicht die Linda bin, die ich gerne sein würde. (Wow, wie Ich-bezogen dieser Post ist, alter Schwede) Ich arbeite daran und in MiniTrippel-Schritten nähern wir uns der eigentlichen Botschaft dieses Beitrags.
An dieser Stelle erstmal ein riesiges, herzliches, dickes Danke an diejenigen, die es bis hierher durchgehalten haben! Ich kann nicht versprechen, dass ich mich nun kurz fassen werde, aber ich nähere mich an. 
Gut, ich habe gerade versucht das Ganze chronologisch zu ordnen, ist mir nicht gelungen, dafür bin ich zu ungeordnet. (Kurze Pause, die sich in eine knappe halbe Stunde ausgeweitet hat, kennt ihr das? Ihr seid eh schon schlecht drauf und schaut euch dann Dinge an, die euch noch weiter runter ziehen. Warum tun Menschen so etwas? Sind wir dumm? Hilfe. )
Um es einfach zu erklären, oder zumindest einen Versuch zu starten, komme ich thematisch zu dem Punkt zurück, dass ich nicht mehr aufstehen möchte, dass ich das Bett nicht verlassen möchte. 
Ich sage gleich, dass ich kein Experte bin, und dass ich nicht zu 100 Prozent sagen kann, was mir am Ende fehlt, ich weiß nur, dass etwas nicht in Ordnung ist beziehungsweise war, da ein Großteil der 'Verhaltensstörung' (Hilfe, wie nenne ich es bloß, das, was ich habe, es klingt alles falsch) bereits behandelt wurde. Ja, jetzt kommen wir zum Punkt. Ich war bis Juni diesen Jahres in Therapie aufgrund mehrerer einzelnen Problemen, die sich dann zu etwas größerem, für mich nicht mehr kontrollierbarem entwickelt haben. Ich war nicht lange in Therapie, weshalb man vielleicht sagen kann, dass ich ein eher leichter Fall gewesen bin. Die Grundzüge meines Problems bestanden darin, dass ich von Grund auf ein negatives Gefühl hatte, dass ich in allem das Schlechte sah, sobald es mich selbst betraf. Alle schlechten Gedanken waren auf mich selbst bezogen, niemand anderes war darin involviert. Die Gedanken waren 'Ich bin schlecht, ich kann nichts, ich bin ein Nichts'. Die Fragen, die mir zu der Zeit durch den Kopf gingen waren in etwa 'Warum existiere ich?'. 'Was habe ich hier verloren?', 'Habe ich es verdient glücklich zu sein?', 'Was sind meine Probleme im Vergleich zu anderen?'. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, dass meine Probleme echt sind, dass sie von jemandem ernst genommen werden, lange war ich davon überzeugt, dass mir niemand glauben würde. Was ist schon ein psychisches Problem, wo ist es? Ich kann es nichts sehen. Ja, leider ist es nicht so offensichtlich wie ein gebrochener Arm. Innerlich ist vielleicht etwas zerbrochen, aber wie soll man das zeigen, ohne dass man wie eine komplette Irre wirkt. 
Lange machte ich diese Gedanken mit mir selbst aus, verschwendete gefühlte Tagesladungen von Energie an Negativität, Selbsthass und Selbstmitleid. Das Ganze wurde zu einer Art Kreislauf, den ich nicht mehr verlassen konnte. Erste negative Gedanken kamen auf, die sich zu Selbsthass entwickelten und in Selbstmitleid endeten. Am Ende kam es immer auf dasselbe hinaus, eine am Boden zerstörte Linda, die sich nicht zu helfen wusste. Oft wurde das Ganze durch ein winziges Missgeschick ausgelöst, dass sich in dem Moment aber wie der reinste Weltuntergang anfühlte und für mich zu meinem persönlichen Untergang wurde. 
Ich begann mich immer stärker über Leistung zu definieren, die in der Oberstufe, zu dem damaligen Zeitpunkt, nicht meinem Wunsch entsprach. Da die Schule der Ort der Leistung war, wurde sie für mich zur zeitweisen Hölle. Nichts lief, wie ich es wollte und so begann ich der 'Hölle' auszuweichen, indem ich sie vermied. Das heißt, dass ich 'Fieber' oder 'Bauchweh' hatte, um nicht zur Schule zu müssen. Da ich die meiste Zeit des Tages in Hass-Tiraden gegen mich selbst investierte blieb vieles andere auf der Strecke, was wiederum nicht meiner Vorstellung von Leistung entsprach. Wenn eine große Hausaufgabe nur teilweise oder gar nicht erledigt war, dann sträubte sich mein gesamtes Ich gegen den Besuch der Schule, alle rationalen Parts von mir, die sonst eingetreten waren, wurden von der Angst des Versagens überlagert. Oft gab mir das Fehlen in der Schule aber noch schlechtere Gefühle. Ich malte mir aus, was die anderen über mich denken würden, wenn ich nicht in der Schule war. 'Ach, die Linda, die schwänzt schon wieder, als wenn sie sich das erlauben könnte.' Was sie wirklich dachten, das kann ich nicht sagen. Irgendwann kam es dann zu meinem persönlichen Overkill, was genau das damals gewesen ist, kann ich nicht mehr sagen, aber das war der Punkt, an dem ich entschieden habe, dass es alleine nicht mehr geht. Mit riesigem Glück habe ich einen regelmäßigen Termin bei einer Psychotherapeutin bekommen und langsam aber sicher ging es bergauf. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich ohne sie und die Therapie in keinster Weise mein Abitur geschafft hätte. Gedanklich war ich immer wieder kurz davor alles abzubrechen, um dann, was auch immer zu tun. Die Fehlzeiten gefährdeten mein Abitur, gedanklich würde ich es eh nie schaffen, also warum nicht gleich aufhören, das ging mir zu der Zeit wohl durch den Kopf.
Aktuell befinde ich mich in einer Lage, in der ich noch selbst die Wahl habe. Entweder lande ich wieder in einem dunklen Loch aus dem ich es nicht alleine heraus schaffe oder ich lerne aus den vergangenen Ereignissen und umschiffe das Loch. 
Was soll das Ganze nun? Ich wollte mich selbst erleichtern. Einfach einmal alles von der Seele schreiben und hoffentlich befreiter sein.
Außerdem möchte ich ein so typischen, ja was ist es nun, Tumblr/Instagram/Weisheiten-Kalender-Spruch bringen. 'You know me. Not my story.' (Durch meinen Freund und Helfer habe ich erfahren, dass dieser weise Spruch einst von Jonathan Anthony Burkett geschrieben/gesagt/veröffentlich (?) wurde, ich muss aber zu meiner Schande gestehen, dass ich ihn zuerst bei Instagram gesehen haben, wenn ich mich recht erinnere.) 
Hat dieser Post ein Ziel? Ja, ich hoffe schon. Ich will damit ausdrücken, dass man eine Krankheit, wenn man es in meinem Fall überhaupt schon so bezeichnen möchte, nicht immer sehen kann, auch wenn sie trotzdem da ist. Ich will da als Beispiel nur nennen, dass es Studien gibt über Menschen, die sich wegen Rückenschmerzen krankschreiben lassen, obwohl es eigentlich die Psyche ist, die einem einen Strich durch die Rechnung macht. 
Viele haben mir im Laufe der Zeit gesagt, dass jeder mal schlechte Tage hat, und das es schon wieder wird, aber ich möchte damit sagen, dass es nicht gesund sein kann, wenn sich die schlechten Tage aneinander reihen wie Perlen auf einer Kette. Yay, was eine Metapher, da merkt man mir den Deutsch-LK an. Nicht. So, jetzt aber noch einmal ernsthaft. Wenn Monat über Monat nur von Negativität und Schwarzmalerei geprägt ist und das nicht immer so war, dann wird es nicht einfach so wieder, dann braucht man manchmal Hilfe.
Heute habe ich bei Facebook gelesen, dass einer der drei am schwierigsten auszusprechenden Sätze 'Ich brauche Hilfe.' heißt und das kann ich bestätigen, wenn ich es auf mich selbst beziehe, aber ebenso bei anderen beobachte.
Dieser Post soll irgendwie zeigen, dass es okay ist, sich Hilfe zu holen, dass es manchmal das Beste sein kann, was dir passiert, um das Leben neu zu ordnen.
Psychische Probleme - die schwerste Form ist wahrscheinlich die Depression (von der man in meinem Fall nicht sprechen kann) - scheinen noch immer eins der Tabu-Themen schlechthin zu sein, weshalb ich es großartig finde, was unter dem Hashtag 'notjustsaid' bei Twitter passierte. Dort wurde öffentlich, wenn auch teilweise bedingt durch die Accounts anonym, von Twitter-Benutzern über Depression geschrieben. Vieles des Gelesenen machte auf eine komische Art und Weise Mut, man sieht, dass man nicht alleine ist mit den Problemen, die einen oft einsam fühlen lassen. Viele Erlebnisse mit der Krankheit konnte ich so gut, fast zu gut, nachvollziehen und allein durch das Lesen der Tweets fühlte man sich verstanden, ohne dass man überhaupt mit dem Nutzer geschrieben hatte. Man fühlt sich mit Ereignissen wie zum Beispiel dem Runterfallen einer Tasse, die dabei zerschellt und dem gefühlsmäßigem Zusammenbruch danach nicht mehr allein und das ist gut so.
Und da soll noch einmal jemand sagen, dass soziale Netzwerke immer schlecht wären. Das ist Bullshit, denn manchmal verhilft der Online-Kontakt zu so viel mehr, als man selbst überblicken kann.
Hiermit, gefühlt etwas unvollständig und nicht ausgereift, beende ich diese Sammlung vom Gedanken und mir bleibt nichts Anderes zu schreiben als:

Alles Liebe,
eure Linda

PS: Ich habe diesen Text nicht erneut gegen gelesen, vielleicht ein Fehler, vielleicht auch nicht, aber ich habe Angst, dass ich Dinge verändere, die vielleicht nicht verändert werden sollte.

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